Pimpinella Meerprinzessin - 07 - Tanz der Delfine by Usch Luhn

Pimpinella Meerprinzessin - 07 - Tanz der Delfine by Usch Luhn

Autor:Usch Luhn [Luhn, Usch]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: kinder
Herausgeber: Ravensburger
veröffentlicht: 2013-09-26T22:00:00+00:00


9

Kiemenchöre auf Zack

Am nächsten Vormittag ging im Felsenpalast alles drunter und drüber. Der Schuldirektor Professor Albatros Patros hatte sich vorgenommen, ein unvergessliches Fest zur Einweihung seines neu erbauten Internats auf die Flossen zu stellen. Er war ein sehr großer Musikfreund und hatte keine Mühen gescheut, die besten Sänger aller Ozeane für die musikalische Begleitung des bunten Abends zu verpflichten.

Nella traute ihren Augen nicht, als sie ahnungslos durch den Vorhang in den Hof hinunterlinste. Schwärme plappernder Fische strömten in den Palasthof und schwänzelten erwartungsvoll überall herum.

„Kommt mal alle her!“, rief Nella ihren Freundinnen zu. „Da unten trudeln schon die ersten Gäste ein!“ Sie rieb sich eilig ihre müden Augen wach.

Nach der nächtlichen Unterhaltung mit ihrer Lehrerin Fräulein Weißkäppchen war Nella zwar augenblicklich wieder eingeschlafen, aber ein schrecklicher Albtraum hatte sie in Angst und Schrecken versetzt. Haargenau wie es ihr Fräulein Weißkäppchen beschrieben hatte, war sie alleine zum blauen Muschelfeld geschwommen und hatte den Kugelfischfelsen auch gleich entdeckt.

Der Wassermann Aquarius Grünbart winkte ihr durch das linke Auge des Steinfisches bereits fröhlich zu und Nella paddelte ihm erleichtert entgegen. Aber im gleichen Moment, in dem Nella durch das runde Auge glitt, verwandelte sich der Kopf des Kugelfisches in den aufgesperrten Schlund eines Riesenmaulhais und verschlang sie mit Haut und Haar.

Obwohl das alles nur ein Traum gewesen war, spürte Nella die scharfen Zähne des Hais, als dieser sein riesiges Maul zugeklappt hatte, immer noch auf ihrer Haut. Sie merkte, wie es sie von der winzigsten Schuppe ihrer Schwanzflosse bis in die letzte rote Haarspitze schauderte. Energisch schüttelte sie sich, um das eklige Gefühl loszuwerden und zog den Vorhang beiseite.

Die exotischen Sangesfische im Hof begutachteten neugierig alles, was ihnen vor die Mäuler kam. Einige ewig Nimmersatte begannen sogleich begeistert, alles, was ihnen fressbar erschien, anzuknabbern.

Professor Patros, der die Ankunft der Chöre mit dem überheblichen Entzücken eines Königs, der seine Untertanen empfängt, beobachtet hatte, schwamm kopfwackelnd von seinem Privatbalkon hinunter. Dabei wehten die schwarzen Zipfel seines Fracks nach oben wie Fledermausflügel, sodass einige Fische vor Bewunderung über die eleganten Schwimmkünste des Schulleiters begeistert aufschrien.



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